Familienpflege und Beruf: Leitfaden gibt Orientierung für Unternehmen und Beschäftigte

Die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Pflege rückt mit den Folgen der demografischen Veränderungen immer stärker in den Vordergrund arbeitsmarktpolitischer Überlegungen. Spätestens mit dem seit 2008 geltenden Pflegezeitgesetz ist dieses Thema auch für Unternehmen mit Blick auf ihre pflegenden Beschäftigten von hohem Interesse und stellt sie – besonders vor dem Hintergrund des prognostizierten und zum Teil schon spürbaren Fachkräftemangels – vor neue Herausforderungen.

Die tamen. GmbH hat zum Thema Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Pflege einen Leitfaden mit wichtigen Informationen für Verantwortliche in Unternehmen und interessierte Beschäftigte veröffentlicht. Darin sind unter anderem die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Handlungsoptionen in Unternehmen sowie Finanzierungsmöglichkeiten zusammengefasst. Der Leitfaden schließt mit einer Adress- und Kontaktdatenübersicht zur regionalspezifischen Pflegedienstleistungsstruktur des Landkreises Uckermark.

In vielen Unternehmen ist die Zahl älterer Beschäftigter in den vergangenen Jahren spürbar angestiegen, diese Entwicklung wird sich weiter fortsetzen. Das bedeutet, dass immer mehr Beschäftigte die Berufsarbeit mit Pflegeverantwortung zusammenbringen müssen, wenn sie ihre Erwerbstätigkeit nicht aufgeben wollen oder können.

Der Wunsch, betreuungs- und pflegebedürftige Angehörige möglichst lange im familiären Umfeld versorgen zu können, verstärkt den Druck auf die pflegenden Berufstätigen. In Zeiten von Fachkräftemangel, sinkenden Arbeitskräftepotenzialen und zunehmender Wanderungsbereitschaft der (jüngeren) Erwerbstätigen sind Unternehmen daran interessiert, die Arbeitskraft, die Leistungsfähigkeit und das Potenzial ihrer qualifizierten Beschäftigten zu erhalten. Das bedeutet, dass im Pflegefall die unternehmerischen beruflichen und die individuellen pflegerischen Anforderungen in Einklang gebracht werden müssen.

Eine besondere Schwierigkeit zeigt sich bei der Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Pflege im ländlichen Raum. Das betrifft das Land Brandenburg im Besonderen. Brandenburg hat eine der höchsten Pflegequoten Deutschlands: Jede/r dritte pflegebedürftige Brandenburger/in (75 Prozent) wird zu Hause versorgt. Gerade im ländlich-peripheren Raum erschweren lange Fahrzeiten zur Arbeit sowie zu den Pflege- und Betreuungseinrichtungen die Situation. Dies stellt nicht nur die Betroffenen und ihre Familien, sondern auch die Unternehmen, in denen die pflegenden Angehörigen beschäftigt sind, vor besondere Herausforderungen. Auch vor dem Hintergrund, dass gerade in ländlichen Regionen vor allem Kleinst- und Kleinunternehmen mit geringen personellen, finanziellen und zeitlichen Ressourcen ansässig sind, gewinnen vor allem solche vereinbarkeitsfördernden Maßnahmen und Angebote eine herausragende Bedeutung, die mit niedrigem unternehmensseitigen Aufwand umgesetzt werden können.

Der vorliegende Leitfaden fasst Unterstützungsangebote und Handlungsmöglichkeiten für Unternehmen und für Beschäftigte zusammen.

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