Mehr als 80 Teilnehmende von Pflegedienstleistern, Wohlfahrtsverbänden und Krankenhäusern aus dem Nordosten Brandenburgs folgten am 25. März 2015 unserer Einladung zur Abschlussveranstaltung des Projekts „Attraktive und gute Arbeit in der Pflege (AGAP)“ nach Eberswalde.
Zu Beginn fasste tamen.-Mitarbeiter Michael Hacker die zentralen Erkenntnisse aus dem Projekt zusammen. Hacker informierte über die Inhalte und die Durchführung der Beratungen in den Pflegeeinrichtungen, die bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen unterstützen sollten. Außerdem ging er auf die Aktivitäten im Projekt zur Stärkung des unternehmens- und branchenbezogen Dialogs zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern in der Pflege ein. Die Beratungen in den Unternehmen wurden durch die Sozialpartnerrichtlinie durch das Land Brandenburg gefördert.
In einem Impulsvortrag beschrieb Prof. Dr. Lutz Schumacher, was attraktive Pflegeeinrichtungen eigentlich auszeichnet und wie es Unternehmen gelingen kann, gut qualifizierte und engagierte Mitarbeiter/-innen zu gewinnen und zu binden. Die emotionale Bindung der Mitarbeiter/-innen an das Unternehmen sei ein zentraler Indikator für die Attraktivität eines Arbeitgebers, so der Wissenschaftler von der Alice Salomon Hochschule in Berlin. Studien hätten gezeigt, dass Arbeitskräfte mit einem hohen „affektiven Commitment“ besonders leistungsfähig, hoch engagiert und weniger krankheitsanfällig sind. Diese Mitarbeiter/-innen verbleiben auch durchschnittlich länger im Unternehmen. Faktoren wie die Reputation des Trägers, die interne Kommunikationskultur und eine transformationale Führung hätten einen großen Einfluss auf die Zufriedenheit des Personals, so Schumacher. Seine Ausführungen wurden anschließend kommentiert von Jörg Schroweg, Altenpfleger und Berater von Pflegeunternehmen, sowie Donald Ilte, Abteilungsdirektor im Landesamt für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburg.
In der abschließendem Diskussion zwischen Daniel Wucherpfennig (DGB Landesbezirk Berlin-Brandenburg), Ellen Fährmann (Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste), Michael Reschke (Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg) und Donald Ilte (LASV) standen Perspektiven auf den sozialpartnerschaftlichen Dialog in der Pflege und seine Entwicklungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.