Die Pflegebranche steht bei der Sicherung und Rekrutierung von Fachkräften zukünftig vor großen Herausforderungen. Insbesondere die Alterung der Bevölkerung führt dazu, dass die Zahl der Pflegefälle rasant zunimmt. Das bringt bereits heute die Anbieter von Pflege- und Betreuungsdienstleistungen an ihre Kapazitätsgrenzen, insbesondere in den ländlichen Räumen. Zeitgleich schrumpft das Potential an Arbeitskräften kontinuierlich. In Brandenburg wird mit einer Abnahme von 30 Prozent bis 2030 gerechnet. Hier machen sich die konstant niedrigen Geburtenzahlen und die selektiven Abwanderungsbewegungen bemerkbar. Zuzüge und Rückwanderung aus dem In- und Ausland können die Verluste nicht kompensieren.
Es ist absehbar, dass die Unternehmen den steigenden Personalbedarf durch Aus- und Weiterbildung nicht werden decken können. Der Druck auf die professionelle Pflege wird weiter dadurch verschärft, dass zukünftig auch im Bereich der familiären häuslichen Pflege weniger Personen als heute zur Unterstützung ihrer pflegebedürftigen Angehörigen zur Verfügung stehen werden.
Steigende Pflege- und Betreuungszahlen, fehlende Fach- und Arbeitskräfte, beschränkte Zeitbudgets für Betreuung und Pflege sowie hoher Kostendruck führen vor allem auf Seiten der Beschäftigten zu hohen Belastungen und oftmals zu Überlastungen. Die Gesundheits- und insbesondere die Pflegebranche muss deshalb über neue Formen der Organisation von Arbeit, über die Qualität der Pflegearbeit, über Fachkräftesicherung und -entwicklung nachdenken.
Im Rahmen der Sozialpartnerrichtlinie des Landes Brandenburg wird die tamen. GmbH mit dem Projekt „Attraktive und gute Arbeit in der Pflege (AGAP)“ Brandenburger Pflegedienstleister dabei unterstützen, die Arbeitssituation ihrer Beschäftigten wirksam zu verbessern.
Das AGAP-Projekt fokussiert insbesondere auf die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege, den effektiven Einsatz von Ressourcen sowie die Kompetenzentwicklung und Weiterbildung der Mitarbeiter in Pflegeunternehmen.