Netz_WB

Das Projekt wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg gefördert.

Netz_WB – Weiterbildungsverbünde als lernförderliche Strukturen

Bei der Bekämpfung des Arbeits- und Fachkräftemangels in Brandenburg spielen die regionalen Bildungsdienstleister (BDL) eine zentrale Rolle.

Ziel des Projekts „Netz_WB – Weiterbildungsverbünde als lernförderliche Strukturen“ ist daher die Professionalisierung der Bildungsdienstleister, um diese in die Lage zu versetzen, für die Brandenburger Unternehmen vorausschauend und ihren tatsächlichen Bedarfen entsprechend Weiterbildungen zu organisieren.

Der Schwerpunkt der Aktivitäten soll auf der Ausgestaltung und Weiterentwicklung eines regionalen Netzwerkes (hier URV) von Bildungsdienstleistern und Beschäftigungsgesellschaften zu einer Unterstützungsstruktur für das Lernen der Mitgliedereinrichtungen liegen. Zu dieser Lernunterstützung gehören die Weiterbildung von Mitarbeiter*innen der Bildungsdienstleiter, sowie zentral die Verbesserung von organisationalen Strukturen und von Kompetenzen für eine innovative Programm- und Angebotsentwicklung, insbesondere für Formen und Methoden dialogischer Angebotsentwicklung.

Über die Unterstützung des Lernens der Mitgliedseinrichtungen hinaus soll das Netzwerk auch weitere Funktionen zur Minderung des Fachkräftemangels entwickeln. Es sollen die Voraussetzungen für den Aufbau eines überbetrieblichen, kooperativen Personalmanagements geschaffen werden. Ziel der Zusammenarbeit ist es, gute Arbeit in der Bildung durch die unternehmensübergreifende Auslastung von Fachkräften und eine gemeinsame Personalentwicklung zu schaffen und für die Bildungsdienstleister eine bessere Fachkräftesicherung und einen effektiveren Kompetenzeinsatz zu erreichen, für eine sich selbst „innovierenden“ Bildungsinfrastruktur.

Träger und Projektleitung
tamen. GmbH

Kooperationspartner

Uckermärkischer Regionalverbund e.V. Barnim-Uckermark (URV e.V.) und seine Mitgliedsunternehmen

Verband für Arbeit, Bildung und Integration Berlin/Brandenburg (V-ABI)

Regionale Brandenburger Bildungsdienstleister

Fachexpert*innen

Projektlaufzeit
01.07.2020 – 30.06.2022

Ansprechperson
Dr. rer. nat. Thomas Hartmann

Im Land Brandenburg wird mit den ESF-Förderprogrammen in der Förderperiode 2014-2020 das Ziel verfolgt, die Beschäftigungsmöglichkeiten zu verbessern und Bildung, Fachkräftesicherung und Integration in Arbeit zu fördern. Der ESF trägt so auch zur Armutsbekämpfung und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts bei. Weiterführende Informationen finden Sie unter https://esf.brandenburg.de und unter https://ec.europa.eu

Umsetzung

1. Phase: Reflexion der Ausgangssituation, Netzwerkanalyse

Auf Ebene des Verbundes werden mit den Hauptakteuren des Verbundes (Vorstände und Mitarbeiter*innen aus den Mitgliedsorganisationen) die bisherigen Strukturen, Kompetenzen und Leistungen beschrieben. Damit soll die Ausgangslage für die genaue Bestimmung der derzeitigen Entwicklungsanlässe geklärt werden. Auch auf Ebene der Mitgliederorganisationen sollen Strukturen, Kompetenzen und Leistungen insbesondere im Hinblick auf die Einbindung und Mitarbeit im Regionalverbund beschrieben werden. Insgesamt geht es in dieser Phase um die Präzisierung der Herausforderungen als Anlässe für die anstehenden Lern- und Entwicklungsprozesse, wie sie die einzelnen Organisationen für sich beschreiben. 

Ergebnisse
Die erste Phase ist abgeschlossen. Mit den Geschäftsführungen bzw. den Vorständen der Mitgliedsorganisationen des URV sowie dem Vorstand des URV wurden mehrere Gespräche zu folgenden Themen geführt:
a) Detaillierte Erläuterung der Zielstellungen des Projekts, Vorgehen und Methoden im Projekt, theoretischer, bildungs- und arbeitsmarktpolitischer Hintergrund des Projekts
b) Erfordernisse der Datenerhebung, ESF-Förderung
c) Erhebung und Beschreibung der Ausgangslage in den Organisationen und aktuelle und kommende Herausforderungen sowie
d) derzeitige und erforderliche neue sowie gewünschte Leistungen des URV für die Mitgliedsorganisationen.

2. Phase: Beschreibung der aktuellen Herausforderungen – Stärken – Schwächen – Entwicklungsanforderungen – Entwicklungspotentiale

Ergebnisse
Basierend auf den Ergebnissen aus Phase 1 und in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des URV wurde eine SWOT-Analyse durchgeführt, um Stärken, Schwächen, Entwicklungsanforderungen und Entwicklungspotentiale der Bildungsdienstleister herauszuarbeiten. Es wurden die Chancen der Organisations- und Personalentwicklung beschrieben, die sich für die eigene Organisation – auch durch die Zusammenarbeit im Netzwerk – ergeben und präzise Zielvorstellungen formuliert, die in Entwicklungsprojekten umgesetzt werden sollen. Bei der Umsetzung von Entwicklungsprojekten werden die neuen Lösungsansätze der dialogischen Angebotsentwicklung und das Konzept der Weiterbildungsverbünde als lernförderliche Strukturen angewandt.

3. Phase: Organisationsbezogene Mitarbeiterfortbildung und Survey Feedback in drei Blöcken mit je zwei Veranstaltungen

Block 1) Bildungsorganisation in der Transformationsgesellschaft; das organisationale Feld; pädagogische Dienstleistung

Block 2) Verfahren und Methoden der Programmplanung und pädagogischen Angebotsentwicklung; Generierende Zielgruppenentwicklung; institutionelle Verfahren der Teilnehmergewinnung

Block 3) Lernende Organisation; Reflexive Unterstützung; die Funktion von Netzwerken als Lernunterstützung

4. Phase: Organisations- und Personalentwicklung

Präzisierung und Vertiefung der Ergebnisse aus Phase 1 und 2. Diese 4. Phase erfolgt parallel zur Fortbildung und wendet die in der Fortbildung erfahrenen Methoden an. Die Erkenntnisse aus Phase 4 werden wiederum in die Fortbildung eingebunden.

5. Phase: Aufbau von Netzwerkstrukturen zur Personal- und Organisationsentwicklung

Begleitend zu den Entwicklungsprozessen in den Einrichtungen erfolgt die Entwicklung der Netzwerkstrukturen und -funktionen zur Unterstützung der Organisations- und Personalentwicklungsprozesse in den Mitgliedsorganisationen. Die Vorgehensweisen, Methoden, Instrumente und Erfahrungen aus den Phasen 1 bis 4 dienen als „Qualifizierung“ der Netzwerkstrukturen. Dabei sollen die Strukturen, Funktionen und Formate für die Umsetzung der Phasen 1 bis 4 durch eine entsprechende Ausgestaltung der Netzwerkstrukturen und die Erweiterung der Funktionen und Aufgaben des Netzwerks verstetigt werden. Ziel ist es, sie so auszugestalten, dass sie als kontinuierliche Reflexions- und Ermöglichungsstruktur für das Lernen der Mitgliedseinrichtungen fungieren, kann.

6. Phase: Kooperative Fachkräftesicherung im Netzwerk

Entwicklung weiterer Strukturen und -funktionen des Netzwerkes für eine kontinuierliche Zusammenarbeit der Mitglieder auf der Ebene von Personalentwicklung, für eine kooperative Fachkräftesicherung und -entwicklung. Hier geht es darum, aus den Analysen der vorangegangenen Phasen Bedarfe für ein kooperatives Personalmanagement, für die gemeinsame Auslastung und Entwicklung von Fachkräften und Spezialisten zu beschreiben und, wenn genügend Bedarf und Potential vorhanden ist, auch Strukturen für einen kooperativen Arbeitgeber zu etablieren.

7. Phase: Entwicklung weiterer Strukturen und -funktionen des Netzwerkes für eine gemeinsame Leistungsentwicklung

Projektbezogene Zusammenarbeit im Bereich der Leistungsentwicklung und -erbringung zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen (Ausstattungen oder Kompetenzen) sowie zur Stärkung der „Lobbyfunktion“ des Netzwerkes (Mitarbeit an der Veränderung von steuernden Rahmenbedingungen für die berufliche Weiterbildung).

8. Phase: Landesweites Netzwerk

Einbindung des regionalen Netzwerkes und der Erfahrungen bzw. Erkenntnisse aus dem Projektverlauf in Brandenburg-weite Strukturen mit dem Ziel, ein landesweites Netzwerk als Unterstützungsfunktion für organisationales Lernen zu beschreiben.

9. Phase: Fortbildungsmodule

Ausarbeitung von Fortbildungsmodulen auf Grundlage der Erkenntnisse aus der organisationsbezogenen Fortbildung und dem Survey Feedback, Erstellung eines Handlungsleitfadens „Ausgestaltung von Netzwerkstrukturen zur Unterstützung organisationalen Lernens von regionalen Bildungsdienstleistern“.